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‚Vom Wesen
der Erbse I’
In der Mitte des weiß ausgekleideten, im übrigen verglasten Raumes liegt
der massige Körper eines grob gezimmerten rosafarbigen Schweins, einer
Sau, über/neben der ein kleineres schwarzes Schwein thront, elegant mit
Spitzen verschleiert. Umgeben wird sie von laubsägeartigen, rohen Holzfiguren
auf kleinen Holzsockeln, die mit ihren überlängt mitraförmigen, goldfarbenen
Kopfbedeckungen an Päpste erinnern. Ebenfalls im Umkreis auf höheren weißen
Sockeln stehen rosafarbene, aus Stoff genähte Venusfigürchen, unter schützenden
Hauben, von handschmeichlerischer Größe. Vor den Fensterwänden, gewissermaßen
das Innen mit dem Außen verbindend, lehnen Cello-ähnliche Figuren wie ‚Wächter’,
von Aselmann kurz GI’s genannt, deren Stützdornen die Scheiben gewissermaßen
durchstoßen und außen am Boden liegende kleine Würstchen aufspießen. Ja,
wer sind sie, die ‚kleinen Würstchen’, die von den instrumentierten GI’s
(wie einst von Man Ray der Mythos Frau) beschworen werden, die den ungreifbaren
Geist der unbegreiflichen Situation in Töne verwandeln, in Musik zuflüstern
und ungewöhnlich Klangzwischenräume erzeugen.
Aselmann zitiert Gott und die Welt herbei, angefangen
in ‚Messias Wirtshaus’: „Die Vorstellung Gott – Einheit, Mensch – Welt
mit Steigerung von unten wieder nach oben oder einst von oben nach unten
zum Menschen hin, degradiert die Frau zum Schwein, Muttersau (...). Denn
der Gott, der will, dass der Mensch kommt, stülpt etwas aus sich heraus
– aus sich selbst, aus der Einheit, einen Phallus, der zielgerichtet wie
der Spermer sich entladen will und dann zu etwas führt – zum Menschen“
(Aselmann). Bei der neuerlichen Einkehr ist der Blick auf bestimmte Szenen
des so komplexen Wirtshaus-Environments gerichtet. Einzelne Elemente sind
herausgehoben, in Beziehung zueinander gesetzt bzw. durch neue skulpturale
Einschübe hervorgehoben. > more / weiter |
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